korrekturzeichen


Nach dem Druck kann das Papier vielfältig weiterverarbeitet werden, fast immer jedoch wird das Papier gefalzt. Papiere mit einer geringeren Flächenmasse als 170 g/m
können normalerweise direkt gefalzt werden, Papiere mit höheren Flächenmassen sollten vor dem Falzen gerillt werden.

Viele Produktionsstörungen und Qualitätsdefizite, die beim Falzen auftreten, sind papierbedingt. Diese Probleme können durch richtige Papierwahl vermieden werden.

Einflussgrößen sind unter anderem:
Das Papiervolumen

Während das Flächengewicht (besser: flächenbezogene Masse) in Gramm je Quadratmeter angegeben wird, ist das Papiervolumen eine Verhältniszahl, die aussagt, wie dick ein Bogen im Verhältnis zu seinem Flächengewicht ist:

Dicke : Flächengewicht = Volumen.

Einfaches Volumen bedeutet z. B., dass ein 80 g/m2 schweres Papier annähernd 0,080 mm, also 80 Tausendstel mm, dick ist.

Bei eineinhalbfachem Volumen wäre ein Papier mit gleichem Flächengewicht um die Hälfte dicker (0,120 mm). Bei halbem Volumen wäre es um die Hälfte dünner (0,040 mm).
Je dicker ein Papier ist, desto geringer ist die Zahl der möglichen Falzbrüche.

 

Für einfaches Volumen gelten folgende Richtwerte:
Einbruch bis 250 g/m2
Zweibruch bis 150 g/m2
Dreibruch bis 130 g/m2
Vierbruch bis 100 g/m2

 

Die Laufrichtung
Sie liegt am günstigsten parallel zum letzten Bruch und muss deshalb auf die Falzfolge abgestimmt werden. Breitbahn bedeutet, dass die Laufrichtung der Papierfasern parallel zur kürzeren Seite des Bogens liegt und die Fasern gegen die breite Seite des Bogens zeigen. Schmalbahn heißt, dass die Laufrichtung der Papierfasern parallel zur längeren Seite des Bogens liegt und die Fasern gegen die schmale Seite des Bogens zeigen.

Da für den Druckbogen Schmalbahn gefordert wird, ist es oft sinnvoll, mehrere Falzbogen auf einem Druckbogen zu drucken und vor dem Falzen zu trennen oder im Doppelstrom zu verarbeiten. Damit wird die richtige Laufrichtung für Druck und Weiterverarbeitung erreicht. Die Laufrichtung kann bei Papier am bequemsten mittels Nagel- oder Reißprobe überprüft werden. Bei Karton bietet sich die Biegeprobe an.

Restfeuchte/klimatische Bedingungen
Einen weiterern Einfluss besitzt die Restfeuchte im Papier. Die Papierfasern haben das Bestreben, sich den klimatischen Bedingungen der Umgebung anzupassen. Das Papier wird mit einer relativen Restfeuchte von ca. 50 % ausgeliefert. Bei einemfeuchten Klima nimmt das Papier Feuchtigkeit auf und bei einem trockenen Klima gibt es Feuchtigkeit ab. Auch bei Hitzeeinwirkung z.B. durch einen IR-Trockner in der Druckmaschine wird die Feuchtigkeit im Papier geringer.

Überdrucken vom Falz
Bei Falztests wurde festgestellt, dass nach dem Bedrucken des Papieres über den Falz die Falzqualität schlechter und damit der Strichbruch stärker wurde. In einer umfangreichen Laboruntersuchung wurden die Festigkeiten des Papieres vor und nach dem Drucken gemessen. Die Laborwerte ergaben, dass das Papier an Elastizität verliert. Die Verfestigung entsteht in Abhängigkeit mit den Bindemitteln der Druckfarbe. Je mehr Bindemittel in das Papiergefüge eindringen und dieses versprödet, desto mehr verstärkt sich das Strichbrechen. Besonders bei UV-Farben und UV-Lacken kann es zu einer sehr starken Versprödung des Papieres kommen, was einen starken Strichbruch zur Folge hat.

Einstellung der Falzmaschine
Die heutigen Falzmaschinen arbeiten mit sehr hohen Geschwindigkeiten und exakter Präzision. Die Einstellung der digital gesteuerten Falzmaschinen erfolgt über eine automatische Voreinstellung von einem Falzprogramm. Eine genaue Justierung der Falzwalzen ist aber weiterhin ein wichtiger Einfluss für die Falzqualität. Ein scharfkantiger Falz ist hinsichtlich Strichbrechen empfindlicher. Dieser wird durch zu starken Pressdruck auf das Papier begünstigt. Auch die Qualität der Falzwalzen ist von Bedeutung. Elastische Walzen verringern den Pressdruck und verbessern das Falzergebnis. Die heutigen Soft-PU-Walzen benötigen den geringsten Pressdruck und zeigen dadurch beim Falzen das beste Ergebnis hinsichtlich Strichbrechen. Bei demSchwertfalzprinzip wird der Falzbogen nur durch 2 Walzen im Falzwerk gezogen. Dadurch ist die Belastung für den Falzbogen gegenüber dem Taschenfalzprinzip mit 3 - 5 Falzwalzen etwas geringer. Bei hohen Flächengewichten kann mit dem Schwertfalz gegenüber dem Taschenfalz ein geringfügig besseres Ergebnis hinsichtlich Strichbrechen erreicht werden.

Quelle: www.falzarten.de / zfaMedien

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